Mein Name ist Sabine, ich bin Jahrgang ’79 und lebe mit meiner Familie in Kesselsdorf bei Dresden.
Ich bin Mutter zweier Kinder, die beide gestillt und getragen wurden.
Die Themen Tragen, Stillen und der bedürfnisorientierte Umgang mit unseren Kindern liegen mir sehr am Herzen.
Wie ich zum Tragen kam
Vor vielen Jahren, als ich selbst noch kinderlos war, kündigte sich eine Freundin mit ihrem Säugling zu Besuch an. Was habe ich mir damals den Kopf zerbrochen, wo wir den Kinderwagen während ihres Besuches lassen sollten, für den weder im engen Treppenhaus, noch in meiner Wohnung Platz gewesen wäre. Und dann kam sie mit ihrer Tochter in einem Tragetuch daher …
Dieses Erlebnis war so einschneidend für mich, dass ich unbedingt auch ein Tragetuch haben wollte, als ich gute fünf Jahre später zum ersten Mal Mutter wurde. Mit meinem Sohn lernte ich das Tragen kennen und lieben. Ich genoss die Vorzüge, mit meinem Kind nah bei mir die Hände für die Hausarbeit frei zu haben, in der unwegsamen Sächsischen Schweiz zu wandern oder im knöcheltiefen Schnee spazierenzugehen.
Doch ich war auch traurig darüber, dass in meinem Umfeld so gut wie gar nicht getragen wurde. Um daran etwas zu ändern und meine Begeisterung in die Welt zu tragen, begann ich 2014 meine Ausbildung zur Trageberaterin.
Wie ich zum Stillen kam
Schon vor der Geburt meines ersten Kindes wußte ich, dass Stillen etwas Wertvolles ist. Also nahm ich mir vor, die ersten sechs Monate zu stillen. Weiter hatte ich damals nicht geplant.
Nach einem holperigen Stillstart durch leider wenig stillfreundliches Personal auf der Wöchnerinnenstation im Krankenhaus, fanden wir mithilfe unserer Hebamme irgendwann unseren Rhythmus und das Stillen bereitete mir Freude. Ich genoss die Unabhängigkeit, weil man als stillende Mutter stets die perfekte Nahrung für sein Kind dabei hat.
Bald schon waren die ersten Monate vorüber. Mittlerweile mit ein paar Vorteilen des Stillens vertraut, setzte ich mir das nächste Ziel und wollte wenigstens ein Jahr lang stillen. Durch gesundheitliche Probleme und den Druck der Ärzte verunsichert, fiel das leider nicht immer leicht. Dank der Unterstützung meines Partners konnte ich meine Vorsätze einhalten.
Doch auch nach einem Jahr war noch nicht Schluß, denn die WHO empfiehlt, mindestens bis zum zweiten Geburtstag weiterzustillen. Und das taten wir dann auch.
Letztendlich stillte sich mein erster Sohn mit seinem ersten wackelden Milchzahn von selbst ab. Diese Tatsache fasziniert mich noch heute.
Stillkind Nummer zwei wurde von Anfang an mit Begeisterung und wird noch immer gestillt.